Tonleiterstudien 1 – A-Dur (klingend G-Dur)

Die Tonleiterstudien 1 – A-Dur sind in meinem Unterricht ein Dauerbrenner. Nicht das ich eine große Vorliebe für die Tonart hätte, es sind die Griffkombinationen die ich sehr faszinierend finde. Ich selbst empfinde es schon teilweise bizarr wie schwer sich manche Schüler damit tun den generell spielt sich fast alles im Bereich 0, 1 und 1/2 ab. Naja wie auch immer ich lege gerne A-Dur auf und nerve meine Schüler auch gerne mit ungewöhnlichen Bindebögen. Das hält die Konzentration aufrecht und der Schüler entwickelt sich nicht zu einem sturen Etüden-Monster.

Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

Henry Ford

Weise Worte, aber oft bekommt man auch zu hören: „Bleib wie du bist!“. Das bezieht sich aber mehr auf die Charaktereigenschaften eines Menschen. Wenn es um das erlernen eines Instrumentes geht sollten wir uns die Worte von Henry Ford sehr zu Herzen nehmen und uns täglich neue Herausforderungen stellen. Privat, im Beruf und auch beim Hobby darf man gerne mal was dazu lernen.

Wenn man sein Können auf dem Instrument mal ernsthaft reflektiert gibt es immer Bereiche die man verbessern kann. Klang, Tonumfang, Technik, Geschwindigkeit, Musikalität und viele weitere Aspekte sind auschlaggebend für unseren Stellenwert als Musiker. Nicht um im Orchester mit seinem Können anzugeben, viel mehr um als gutes Beispiel voran zu gehen, schwierige Situationen im Notenbild besser und schneller zu meistern und dadurch auch anderen helfen zu können diese Hürden ebenfalls zu umschiffen.

Daher ist ein tägliches Training von Tonleitern unabdingbar. Oft wird aber stur immer das gleiche Programm abgespult. Abwechslung ist vielen Amateurmusikern eher unbekannt. Ganz nach dem Motto: „So heute dudel ich die Clarke Studies mal im Tempo 216 runter. Super nach 13 Jahren harter Arbeit kann ich das. Man bin ich gut.“ Setzt man nun in die gleiche Übung aber mal ein paar Bindebögen anders, dann sieht alles schon wieder ganz anders aus. Abwechslung in den Übungen ist daher natürlich förderlich auch wenn die Übung an sich gleich bleibt.

Grifftabelle Trompete Tonleiter A-Dur

Hier zur Erinnerung nochmal die Griffe, obwohl ich bezweifle das jemand der A-Dur übt noch eine Grifftabelle benötigt. Das a“ ist mitunter mit dem 3. Ventil leichter zu spielen und kann auf manchen Trompeten auch besser stimmen oder klingen. Hier muss man ausprobieren was einem am besten liegt. Grundsätzlich gilt was einem persönlich am besten liegt ist richtig. Es gibt bei vielen Tönen verschiedene Griffkombinationen, ein A ist nicht dogmatisch auf 1/2 festgelegt. Generell gilt Klang vor Intonation vor Geläufigkeit vor Grifftabelle. Die Grifftabellen liefern nur Standardwerte, es ist mitunter merkwürdig mit welcher Vehemenz manche Trompetengötter sich darauf versteifen das man diesen und jenen Ton doch nur mit dieser einen Griffkombination spielen könnte. Bei Saxophonisten ist dieses Verhalten gänzlich unbekannt hier wird sich mitunter mehr über die verschiedenen Griffmöglichkeiten ausgetauscht als die Trompete über Mundstücke philosophieren.

Kurze Erläuterungen zu den einzelnen Übungen

Auch die Tonleiterstudien 1 – A-Dur folgen dem bekannten Schema, 6 Übungen von denen 3 immer gleich sind und weitere 3 Wochenweise variieren. Die Bindungen variieren dabei täglich. Übung F ist wie immer der letzte Indikator um zu schauen ob man schon fortgeschritten genug ist zu den Tonleiterstudien 2 zu wechseln.

Übung A – Clarke Technical Studies

Wohl eine der bekanntesten und meistgespielten Übungen auf der Trompete. Man sollte vielleicht mal ein Lied draus machen. Die Übungen eignen sich langsam gespielt auch als WarmUp, etwas schneller als Fingerübung, und auch als Atemübung machen diese Übungen eine gute Figur. Um sich in eine neue Tonart reinzufinden empfinde ich die Übung als nahezu ideal da der Tonumfang auf 6 Töne beschänkt ist und wir die wichtigsten Änderungen gleich im Blickfeld haben.

Übung B – Die A-Dur Tonleiter

Auf der Trompete sollte man sicher das b“ besser das h“ erreichen können um auch locker auf das a“ spielen zu können. Wichtig in der Höhe ist die Lockerheit, nur dann sind Voraussetzungen gegeben die uns ein möglichst entspanntes Spielgefühl ermöglichen. Die Tonleiter kann gerne in den Notenwerten variiert werden, versuch doch mal ganze Noten im Pianissimo.

Übung C

Das eintaktige, sich wiederholende Muster verinnerlicht die Bewegungsmuster die wir für eine sichere Bewegung innerhalb von A-Dur benötigen.

Übung D

In Wellenform klettern wir zum a“ hinauf um genauso wieder abzusteigen. Achte auf einen musikalischen Fluss, besonders die gebundenen Versionen sind Übungen die man gut auf Tempo üben kann.

Übung E

Eine der schönsten Übungen für mich, man lernt die Tonfolgen der entsprechenden Tonarten quasi im Schlaf. Achte im oberen Register immer wieder darauf das deine Nackenmuskulatur entspannt bleibt, körperlich sollte sich der dritte Takt wie der erste Takt anfühlen.

Übung F

Wer täglich seine Übungen macht wird mit dieser letzten Übung keine Probleme haben. Die Bindungen am Tag 7 sind aber schon recht willkürlich gesetzt und reissen die Übung teilweise ausseinander. Aber darum gehts ja auch.

Tonleiterstudien 1 – A-Dur für jeden Tag

Muss man ja nicht täglich machen, aber wer es dennoch täglich macht sollte die Übungen variieren. Hier die nötigen Noten dazu.

Tag 1

Wenn man mal Probleme mit einer Tonart hat kann man die Übungen vom ersten Tag auch gerne zwei oder dreimal wiederholen.

Tag 2

Zwei gebunden, zwei gestossen sowohl im Portato als auch im Staccato. Immer und immer wieder kommt das Muster in der Musik vor, kann man also nie genug üben.

Tag 3

Gehe erstmal langsam vor, die Bindungen sind hier nicht einfach, versuche einen Flow zu finden.

Tag 4

Ähnlich wie Tag 3, das macht es aber auch nicht unbedingt einfacher. Am Anfang ist es hilfreich die ungebundenen Noten im Staccato zu spielen, das erleichtert es ein wenig.

Tag 5

5+3, eine schöne Bindevariante die einem mitunter sogar leicht von der Hand geht.

Tag 6

Tag 6 bringt gebundene Dreiergruppen in einen 4/4tel Takt. Das kann einen schon durcheinander bringen. Spiele unbedingt mit Metronom um nicht in einen 6/8tel Takt zu driften.

Tag 7

Einfach mal irgendwo einen Bindebogen setzen und schauen was man musikalisch daraus machen kann. Ein Traum!!!

Download – Tonleiterstudien 1 – A-Dur

Schreibe einen Kommentar